Ab 2016 kommt der neue Standard DVB-T2 und wird dann bis Ende 2019 DVB-T ablösen. Da der neue Standard nicht abwärtskompatibel ist, können die bisherigen Empfänger nicht weiter genutzt werden. DVB-T2 Geräte sind in Deutschland noch Mangelware, bei unseren europäischen Nachbarn aber schon ab 30 Euro zu haben. Wo ist der Haken?
In Deutschland soll DVB-T2 mit dem Codec H.265 zum Einsatz kommen. Geeignete Geräte sind derzeit absolut rar. In unseren Nachbarländern wie z.B. Holland wird DVB-T2 mit dem Codec H.264 eingesetzt und passende Geräte sind ab 30 Euro im einschlägigen Versandhandel zu bekommen. Bei den preiswerten Geräten sind die Codec fest im Chipsatz drin, also nicht änderbar. Sehr teure Geräte mit frei programmierbaren DSP können evtl. mit Updates vom Hersteller dann später auch in Deutschland genutzt werden.
Geräte, die in Deutschland für DVB-T2 geeignet sind, werden mit diesem neuen Logo gekennzeichnet. Mit dem Einsatz des Logos versichert der Hersteller, die vor wenigen Wochen veröffentlichte Mindestspezifikation für die in Deutschland zum Einsatz kommende Variante von DVB-T2 mit HEVC einzuhalten. Fehlt dieses Logo, gibt es keine Gewähr, das man das Gerät in Deutschland verwenden kann.
Bei den DVB-T2 Sticks sieht die Welt etwas anders aus, da hier die Kodierung im PC per Software geschieht. Mit der passenden Software können also auch Sticks, die für Holland, England oder Österreich bestimmt waren, später auch in Deutschland genutzt werden. Sofern man diese Software bekommt.
Antennen: DVB-T2 nutzt in Deutschland Frequenzen, die auch jetzt schon für DVB-T genutzt werden. Das sind zukünftig die UHF Kanäle 21 bis 48. Eine neue Antenne ist also eigentlich nicht nötig. Da ein Teil der jetzt für DVB-T genutzen Kanäle (49 bis 60) aber zukünftig für LTE genutzt wird, kann eine Neuanschaffung unter widrigen Umständen sinnvoll sein. Bei „alten“ Antennen mit integriertem Verstärker besteht die Gefahr, dass der Verstärker durch evtl. stärker ankommende LTE-Signale Probleme bekommt. Das muss aber erst die Praxis zeigen und das wird auch vom jeweiligen Standort abhängen. Die Gefahr besteht nur bei schlechtem DVB-T2 Empfang und einem LTE700-Sender in der Nachbarschaft. Bei einem Neukauf gilt es dann aufpassen, denn jede DVB-T Antenen funktioniert ja auch mit DVB-T2 und so werden viele Antennen einfach nur in aktualisierten Packungen weiter im Handel sein. Wer eine neue Antenne kaufen muss, braucht eine schmalbandigere Antenne und die braucht er erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Mobilfunker mit LTE700 starten. Das wird nach dem derzeitigen Zeitplan 2018 sein. Bis dahin kann garantiert jede alte Antenne weiter genutzt werden.