Ein Tablet-PC aus China für weniger als 80 Euro inklusive aller Nebenkosten (Versand, Zoll usw.). Was bekommt man für sein Geld? Der Blogger wollte es wissen, und hat zwei Geräte bestellt.
Das Chuwi V17HD kostete zum Zeitpunkt des Kaufs knapp 68 Dollar, der Versand war bereits inklusive. Mit Rockchip RK3188, 1GB Ram und 16GB Flash sollte eine ordentliche Performance möglich sein. Ein 7″ IPS Display mit 1024 * 600 verspricht knackscharfe Bilder. HDMI-Buchse, Kopfhörerbuchse, microSD-Slot und einen USB-Hostanschluss runden das Angebot des sehr handlichen Gerätes ab.
Im Juli wurde das Gerät gekauft. Leider verzögerte sich die Lieferung etwas und zwischenzeitlich stand das Paket schon auf der Vermißtenliste, konnte dann aber vor wenigen Tagen beim Zoll unversehrt in Empfang genommen werden. Mit der Einfuhrumsatzsteuer betrug der Endpreis knackige 59,75 Euro. Dafür bekommt man in Deutschland nur Geräte der untersten Leistungsklasse mit miesen Display.
Beim Auspacken die erste Überraschung. Der Verkäufer hatte zwar einen EU-Adapter in das Paket gelegt, aber Chuwi liefert gar kein Netzteil mit. Beim Einschalten dann die zweite Überraschung, denn das Android war auf Chinesisch eingestellt. Mit Hilfe eines zweiten Tablets gelang es, die Sprache umzustellen. Nach dem Aktivieren des WLAN wollten sich sofort einige der vorinstallierten Apps updaten – leider bei einem chinesischem App-Store. An dieser Stelle könnte man Android rooten und aufwendig aufräumen. Oder man tauscht das Android mit einem alternativem Image aus. Der Blogger hat eine Kitkat-Version für das V17HD vom User OMA aus dem Arctablet.com Forum benutzt.
Hinweis: Das Flashen einer Firmware erfolgt auf eigene Gefahr. Es sind Englisch-Kenntnisse erforderlich!
Das Display des Chuwi V17HD ist wirklich klasse. Die Farben sind sehr natürlich und bleiben auch schrägem Blickinkel lange stabil. Das WLAN Ist sonst oft ein Schwachpunkt bei den China-Tablets. Nicht beim V17HD. Ton und Videoausgang sind tadellos. Der Antutu Benchmark ergab 17185 – das ist ordentlicher Wert für ein preiswertes Gerät. Mit einigen System-Optimierungen dürfte sich der Wert noch erhöhen lassen. Der Akku hält bei mäßiger Nutzung zwei Tage durch. Aufladen kann man das Gerät an seiner Micro-USB Buchse oder über eine 2,5mm Buchse. Dem Gerät lag aber nur ein Micro-USB Kabel bei. Über die 2,5mm Buchse läßt sich das Gerät aber schneller laden. Die Anschaffung eines entsprechenden Netzteiles wäre also eine sinnvolle Anschaffung.
Der Kopfhörerausgang klingt einwandfrei. Das Gerät hat jedoch keine Tasten für die Lautstärke. Diese muss über Schaltsymbole von Android eingestellt werden. Da inzwischen immer mehr Smartphones auf solche Tasten verzichten, haben viele Apps andere Möglichkeiten wie z.B. Wischgesten.
Nach dem Flashen einer alternativen Firmware punktete das Gerät auf der ganzen LInie. Es ist handlich, hat ein gutes Display und bietet ausreichend Rechenleistung für die meisten Apps. Also ein guter Kauf zum Spitzenpreis.
Fazit: Das Chuwi V17HD ist ein gutes Mittelklassegerät. Wer bereit und in der Lage ist, sich mit dem Flashen des Gerätes zu beschäftigen, bekommt für wenig Geld ein sehr gutes Gerät. Es läuft sehr stabil. Wie schon beim zuvor bezogenen Captica ist es ratsam, ein passendes Netzteil zu beschaffen. Es wird ebenfalls ein 5V Netzteil mit 2,5mm Stecker benötigt: 2A Netzteil “Real CE” aus China (Variante T1 2,5mmx0,8mm Stecker auswählen) oder aus Deutschland bei Amazon Netzteil 2,5×0,8mm 5V 2A EU-Stecker.